Während einige Themen mehrfach diskutiert wurden, waren wir uns bei der Geometrie vom neuen Extra schnell einig.
Da unser erstes Extra geometrietechnisch seiner Zeit bereits voraus war, mussten wir diese nicht komplett überarbeiten. Einige Punkte haben wir dennoch angefasst, nach dem Motto: „Kleinvieh macht auch Mist“. Uns ging es insbesondere darum, einen Rahmen zu entwickeln, der optimal zur Körpergröße passt. Das Bike sollte proportional mitwachsen, also nicht bloss ein anderer Reach und ein längeres Sitzrohr.
Beim neuen Extra wachsen zusätzlich auch noch die Kettenstreben in Abhängigkeit zur Rahmengrösse mit und u.a. wurde die Steuerrohrlänge angepasst.
Warum? Insbesondere bei grossen Rahmengrössen sehen wir mehr und mehr Spacertürme unter den Vorbauten, da viele grosse Biker eine höhere Front haben möchten. Diese „Türme“ stehen jedoch immer in Verlängerung des Gabelschaftes, womit sich der Reach automatisch wieder verkürzt. Damit einhergehend verändert sich auch der Druck, den man aufs Vorderrad geben kann. Dies kann wiederum z.B. zu einem schnelleren Wegrutschen des Vorderrades in Kurven führen.
Unser Ziel war es, den Reach möglichst auch mit höherer Front lang zu behalten, weswegen wir das Steuerrohr vor allem für die Rahmengrösse L länger machten.
Gilt das dann auch für die anderen Rahmengrössen? Nicht unbedingt: ein kleinerer Mensch bekommt durch die Kombination aus einem grossen Vorderrad und viel Federweg schnell das Gefühl auf einer Harley zu stehen. Hier macht wiederum ein kürzeres Steuerrohr Sinn.
Aber… brauchen wir überhaupt wieder eine Rahmengrösse S? Oder sollen wir weiterhin das Konzept mit zwei Rahmengrössen (wie beim Evolve FS oder beim Essential) verfolgen? Beim Evolve stellen wir überrascht fest, dass die damals 1,60m grosse Tochter von Serafin perfekt auf dem Bike sass. Warum also nicht dabei bleiben?
Um es vorwegzunehmen, wir haben uns für drei Rahmengrössen entschieden. Der Grund dahinter ist einfach: Ein Endurobike ist eher fürs Runterfahren konzipiert. Klar ists super, wenn man damit auch gut bergauf tritt, aber die Sitzposition bergauf ist für den Spass beim Bergabfahren nicht unbedingt das entscheidende Kriterium. Sobald es vom Anstieg in die Abfahrt geht und man sich in die Pedale stellt, wird die optimale Sitzposition aufgegeben und übrig bleibt: ein langes Bike. Ein (zu) langer Reach gepaart mit einem längeren Steuerrohr und längeren Kettenstreben, das kann sich für Menschen unter 1,70m schnell nach einem Traktor anfühlen.
Darum gibt es beim Extra auch weiterhin drei Rahmengrössen.
